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Zuletzt vor 1 Monat aktualisiert.

Jeder kennt sie: die Killerphrasen. Sie machen jegliche Diskussion zunichte. Eine vernünftige Kommunikation ist damit nicht mehr möglich. Ich gebe Ihnen eine Definition, Beispiele (auch zum Ausdrucken) und Hinweise wie Sie auf solche Killerphrasen antworten können.

Definition Killerphrasen

Killerphrasen, gern auch als Totschlagargument bezeichnet, sind pauschalisierende, abwertende Aussagen in einer Diskussion oder in einem Meeting. Die beiden Begriffe unterscheiden sich jedoch ein wenig voneinander. Können aber auch als Synonym für einander stehen.

Eine Killerphrase ist der direkte Angriff auf den Gesprächspartner. Dieser hat jedoch nicht mit der Diskussion oder Thema an sich zu tun.

Ein Totschlagargument ist eine pauschalierende Aussage, die zumindest den Anschein hat sich auf das Thema zubeziehen.

Ziel von Killerphrasen

Mit Killerphrasen will man den Gesprächspartner mundtot machen. Sie dienen dazu Diskussionen zu unterbrechen, Gesprächspartner aus dem Konzept zu bringen und im schlimmsten Fall lächerlich zu machen. Gerade im Brainstorming hat das fatale Auswirkungen: Die Teilnehmer sind gehemmt, es kommen keine Ideen mehr.

60 Killerphrasen – Beispiele

  • Warum sollten ausgerechnet Sie derjenige sein, der die richtige Lösung hat?
  • Warum ändern, das klappt doch auch so, und das ist ja wohl das wichtigste.
  • Für Sie als emanzipierte Frau müsste es doch selbstverständlich sein…
  • Am grünen Tisch hört sich das gut an, aber in der Praxis keine Chance.
  • Haben wir schon alles versucht. Ich kenne schließlich den Laden hier.
  • Wollen Sie damit sagen, dass hier bisher alles falsch gemacht wurde?
  • Wir brauchen keine Ideen, wir brauchen verlässliche Mitarbeiter.
  • Haben Sie mal überlegt, was für einen Aufwand das zur Folge hat?
  • Sie sind zu jung. Sammeln Sie zuerst ein bisschen Erfahrung.
  • Das haben schon fähigere Leute als Sie nicht lösen können.
  • Was hier gefragt ist, kann ich noch am besten beurteilen.
  • Klingt ja ganz gut, aber ich glaube nicht, dass das geht.
  • Um das beurteilen zu können, fehlt Ihnen das Fachwissen.
  • Das haben wir alles schon gehabt, da ging es auch nicht.
  • Alles nur graue Theorie, die Realität sieht anders aus.
  • Gute Idee! Geben Sie mir das irgendwann schriftlich?
  • Sie sind noch jung und können noch viel dazulernen.
  • An Ihrer Stelle würde ich mich auch so herausreden.
  • Durch Ihren Einwand geben Sie zu erkennen, dass…
  • In welchem Fachbuch haben Sie das denn gelesen?
  • Wir haben schließlich noch was anderes zu tun.
  • Haben wir das nicht schon vor … entschieden?
  • Mit diesem Vorschlag werden Sie Ärger kriegen.
  • Haben Sie überhaupt einen Hochschulabschluss?
  • Könnten Sie das nicht genauer formulieren?
  • Das ist nicht neu. Das gab es schon immer.
  • Dazu müssen Sie erst die Menschen ändern.
  • Was hat das denn mit dem Problem zu tun?
  • Gute Idee, aber nicht unbedingt für uns.
  • Darüber lässt sich ein andermal reden.
  • Uns wird jeder für verrückt erklären.
  • Das haben wir schon immer so gemacht.
  • Das können Sie doch nicht beurteilen.
  • Die Entscheidung liegt nicht bei uns.
  • Selten habe ich so einen Mist gehört.
  • Da müssen Sie doch nicht rot werden.
  • Typisch Frau / Mann / Ossi / Wessi…
  • Stellen Sie sich den Papierkram vor.
  • Geht das nicht zu sehr ins Detail?
  • Das wächst uns noch über den Kopf.
  • Selbst Sie sollten wissen, dass…
  • Das wird doch überall so gemacht.
  • Ich weiß schon, wie das endet.
  • Bekanntlich ist es so, dass…
  • Sind Sie immer so empfindlich?
  • Das ist völlig realitätsfremd.
  • Darauf kommen wir noch zurück.
  • Das ist bei uns nicht üblich.
  • Das kann nicht funktionieren.
  • Sie müssen noch viel lernen.
  • Sie sind so weltfremd/naiv.
  • Begreifen Sie doch endlich!
  • Das ist doch ein Overkill!
  • Ist die Frage nicht banal?
  • Das gehört nicht hierher.
  • Dazu fehlt uns die Zeit.
  • Das ist viel zu teuer.
  • Das klappt doch nie.
  • Wie doch jeder weiß…
  • Ist das Ihr Ernst?

Am besten führen Sie ein Phrasen-Schwein ein – 1 Euro rein, wer eine Phrase benutzt. Damit können Sie bestimmt sehr oft sehr lecker Essen gehen. 😉

Antworten auf Killerphrasen

Es gibt vier Methoden um sich gegen Killerphrasen zu wehren. Diese Methoden möchte ich Ihnen im Folgenden vorstellen. Ich empfehle Ihnen sich die Methode herauszusuchen, die Ihnen am sympathischsten ist.

Die erste Möglichkeit ist Fragen zu stellen. Drehen Sie den Spieß um – stellen Sie Gegenfragen. Versuchen Sie den „Killer“ aus der Reserve zu locken. Bitten Sie darum, das er seine Aussage konkretisiert.

Ist das Ihr Ernst? – Antwort: Was genau meinen Sie? Wo sehen Sie Schwierigkeiten?

Möglichkeit zwei: die Sachebene. Stellen Sie die Tatsachen klar: das ist eine Killerphrase. Schwenken Sie wieder auf das eigentliche Thema um.

Typisch Frau! – Antwort: Was hat mein Geschlecht mit der Diskussion zu tun? Das ist offensichtlich eine Killerphrase. Ich schlage vor, dass wir zur eigentlichen Diskussion zurückkehren.

Die dritte Methode ist der Gegenangriff. Seien Sie mit dieser Variante sehr vorsichtig. Nicht nur, dass Sie sich mit Ihrem Gegenüber auf eine Stufe stellen, es wird auch schwierig, wenn es sich bei Ihrem gesprächspartner um Ihren Vorgesetzten handelt.

Alles nur graue Theorie, die Realität sieht anders aus. – Antwort: Dass Sie als Pragmatiker die Dinge etwas anders sehen, glaube ich gerne. Aber was in der Theorie richtig ist, ist es auch in der Praxis, andernfalls ist die Theorie falsch. Soll ich Ihnen meine Ausführungen noch einmal erklären?

Die letzte Methode ist die Falschinterpretation. Interpretieren Sie die Aussage Ihres Gegenübers bewusst falsch und widerlegen Sie diese danach.

Das klappt doch nie. – Antwort: Oh das stimmt, so kann das nicht klappen. Daher habe ich mir es folgendermaßen gedacht…

Die Experten raten im Übrigen dazu solche Killerphrasen einfach zu überhören und weiterzumachen. Sollte es wiederholt werden, können Sie zum Beispiel auf den Fragenteil nach Ihrem Vortrag verweisen. Viele Fragen klären sich meist im Verlauf eines Vortrags oder einer Präsentation von allein.

Was meinen Sie dazu? Gibt es noch weitere Killerphrasen? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

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