Zuletzt vor 1 Jahr aktualisiert.
Die MiniMax-Interventionen nach Manfred Prior sind effektive, ressourcenorientierte Kommunikationsmuster, die es beiden Gesprächsparteien ermöglichen, sich auf die eigenen Stärken, Fähigkeiten und Potentiale zu konzentrieren. MiniMax steht dabei für minimale Interventionen mit maximaler Wirkung.
Inhaltsverzeichnis
MiniMax-Intervention: Sondern?
Hierbei geht es darum, negative Aussagen positiv umzuformulieren. Denn mal ehrlich, es fällt in der Regel viel leichter ein „Fehlergucker“ zu sein und etwas Negatives zu sagen. Durch sondern soll der Gesprächspartner dazu animiert werden sich Gedanken zu machen, wie der gewünschte Zustand sein soll. Dadurch wird das Positive betont und rückt damit meist erst in den Fokus und ins Bewusstsein.
- Was möchten Sie stattdessen?
- Sondern, was hätten Sie sich gewünscht?
MiniMax-Intervention: Immer?
Das Wort immer wird gern bei Generalisierungen – gerade im Zusammenhang mit Fehlern, Problemen oder Schwierigkeiten – verwendet. Das hat zur Folge, dass diese geradezu unüberwindlich erscheinen. Um das wirkliche Auftreten herauszufinden sollte nach der Häufigkeit gefragt werden – also dem „wann“:
- Wann tritt das Problem auf und wann nicht?
- Sie haben gesagt, der Drucker würde oft nicht funktionieren. Zu welchen Zeitpunkten haben Sie mitbekommen, dass der Drucker nicht funktionierte und wann hat er funktioniert?
MiniMax-Intervention: Noch nicht
Von den eigenen Schwächen oder wahrgenommen Problemen sollte eher in der Vergangenheitsform gesprochen werden. Durch die Formulierung mit „noch nicht“ erzeugt man eine zukunfts- und lösungsorientierte Grundhaltung, wodurch man dem Gesprächspartner signalisiert, dass etwas bisher noch nicht erreichtes, in der Zukunft geschafft wird.
- In der Vergangenheit…
- Bisher ist es Ihnen noch nicht gelungen…
- Was ich bisher gemacht habe, hat mich noch nicht an mein Ziel gebracht.
MiniMax-Intervention: Konstruktive W-Fragen
Konstruktive W-Fragen sind offene Fragen. Dabei geht es nicht so sehr darum, ob sich bereits Gedanken zu einem bestimmten Thema gemacht wurden, sondern darum welche Gedanken – man möchte mehr Informationen von seinem Gesprächspartner erhalten.
- Woran würde ich merken, dass die Schulung erfolgreich wäre?
- Was meinen Sie, welches wäre der nächste Schritt?
- Wie sehen Ihre nächsten Schritte aus?
MiniMax-Intervention: Angenommen Sie würden…
Mit „angenommen Sie würden“ kann das Gespräch konstruktiver werden, es können neue Lösungen vorgeschlagen oder die Gedanken in eine neue Richtung gebracht werden. Manchmal kann man dem Gesprächspartner auch zwei oder mehr Auswahlmöglichkeiten anbieten.
- Angenommen Sie würden vor einer großen Gruppe sprechen, wie würde sich das anfühlen?
- Mal angenommen Sie hätten die Möglichkeit für unser Unternehmen zu arbeiten. Würden Sie dann lieber mehr Geld verdienen oder mehr Freizeit haben wollen?
MiniMax-Intervention: Die VW-Regel
Veränderungsbitten sollten nicht als Vorwurf, sondern als Wunsch geäußert werden. Vorwürfe beziehen sich meist auf Gegebenheiten in der Vergangenheit, die der Gesprächspartner nicht mehr ändern kann. Zudem spiegeln sie die eigene Annahme wider, dass man selbst diese Handlungen in der Zukunft erneut genauso erwartet. Dadurch kann sich der Gesprächspartner angegriffen fühlen und er weiß dann auch immer noch nicht, was man selbst zukünftig von ihm erwartet. Um lösungs- und zukunftsorientiert zu handeln und auch um gute Beziehungen aufzubauen bzw. zu erhalten, sollten Wünsche formuliert werden – so wie bereits aus den Feedback-Regeln bekannt.
- Ich wünsche mir, dass Sie zukünftig Ihre Arbeiten pünktlich beenden, damit die nächste Abteilung ebenfalls pünktlich mit den Arbeiten beginnen kann.
- Sollte die Zeit knapp werden, so wünsche ich mir, dass Sie mich rechtzeitig darüber informieren.
Antje Liebe wohnt und arbeitet in einem kleinen Dorf im Harz – zusammen mit ihren zwei Pferden. Sie berät und coacht Unternehmen und Privatpersonen zu den Themen Onlineauftritt, Analysen der Unternehmungen, Gesundheitsvorsorge, Stressbewältigung und Burnout-Prävention, Motivation, Persönlichkeits- und Teamentwicklung. Je nach Thema als Einzel- oder Gruppen- oder Teamveranstaltungen – inhouse, extern oder vor Ort mit Pferden.