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Zuletzt vor 2 Jahren aktualisiert.

Warum ist das für Sie wichtig? Sie kommen sehr oft in die Verlegenheit Feedback geben zu müssen: Zum Beispiel wenn Sie nach Ihrer Meinung gefragt werden. Aber auch, wenn Sie Gespräche mit Ihren Mitarbeitern haben. Dann möchten Sie bestimmt konkret und souverän Feedback geben können. Damit meine ich, dass Ihr Gegenüber es auch möglichst gut „verdauen“ kann.

Feedbackarten

Es ist für Sie wichtig zu wissen, dass Sie verschiedene Feedbackarten unterscheiden müssen. Manche benötigen Sie im beruflichen Kontext und andere im privaten Umfeld.

Das Ergebnisfeedback ist ein Feedback von der Führungskraft zu seinem Mitarbeiten. Dieses Feedback können Sie schriftlich oder mündlich verfassen. Sie beziehen es immer auf einen Sachverhalt. Diese Feedbackart sprechen Sie selten spontan aus, sondern eher zu einer vereinbarten Zeit. Im Feedback vermitteln Sie eine klare Position, die durch Zahlen, Daten und Fakten belegt und schlüssig ist. Sie zeigen dabei ein Optimierungspotential auf.

Das Prozessfeedback benutzen Sie auch im beruflichen Kontext. Sie als Vorgesetzter geben dem Mitarbeiter verbal Rückmeldung zu seinem berufsbezogenen Verhalten. Und Sie formulieren dabei das Verhalten, dass Sie in Zukunft von ihm erwarten. Dazu beschreiben Sie zunächst was Sie selbst wahrgenommen haben und belegen es mit Fakten. Danach erklären Sie Ihrem Mitarbeiter welche Wirkung das bei Ihnen oder den anderen Menschen erzielt hat. Abschließend teilen Sie ihm eine Verhaltensänderung oder eine Fortsetzungsbitte als Wunsch mit. Vereinbaren Sie unbedingt einen neuen Gesprächstermin um die Umsetzung zu überprüfen.

Das Feedback im “sonstigen” Alltag ist eine gestatte verbale Rückmeldung. Anders als im beruflichen Kontext haben Sie die Möglichkeit als Feedbackempfänger dieses abzulehnen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie als Feedbackgeber zunächst einmal fragen müssen, ob Sie ein Feedback geben dürfen. Nachdem Sie die Erlaubnis haben, fangen Sie wieder mit Ihrer Wahrnehmung an. Beschreiben Sie die Wirkung, die diese Beobachtung auf Sie selbst hatte. Schließen Sie mit einer Fortsetzungsbitte oder einem Wunsch nach Veränderung.

JoHari-Fenster

Das JoHari-Fenster ist ein Modell, das der Selbstreflexion dient. Durch das Modell werden wir uns der eigenen Wirkung nach außen bewusster und können gegebenenfalls Veränderungsprozesse anstoßen.

In der Darstellung des JoHari-Fensters besteht jeder Mensch aus den vier Bereichen:

  • allen bekannt (Öffentliche Person)
  • nur ihm bekannt, aber nicht den anderen (Mein Geheimnis)
  • ihm nicht bekannt, aber den anderen (Blinder Fleck)
  • keinem bekannt

Bevor wir mit einer Selbstreflexion beginnen, sind die Bereiche „Mein Geheimnis“ und „Blinder Fleck“ größer und ausgeprägter. Durch die Selbstoffenbarung gelingt es uns den Bereich „Mein Geheimnis“ zu verkleinern und die „Öffentliche Person“ zu stärken. Dadurch gewinnen wir weiter an Sicherheit.

Um den „Blinden Fleck“ zu verkleinern benötigen wir Feedback von anderen Menschen. Durch dieses Feedback werden wir uns unseres Handelns bewusster und können Veränderungsprozesse beginnen. Das wiederum stärkt unsere „Öffentlich Person“.

Feedbackregeln

Nachdem Sie jetzt die Feedbackarten kennengelernt haben, schauen wir uns die Regeln des Gebens und Empfangens an.

Feedback-Geber

  • Beschreiben Sie nur, was Sie wahrgenommen haben, und wie dies auf Sie persönlich gewirkt hat. Wichtig dabei ist, den Gesprächspartner weder zu bewerten, zu analysieren noch ihn pauschal zu kritisieren.
  • Bleiben Sie bei der Rückmeldung konkret. Treffen Sie keine verallgemeinernden Aussagen, sondern beschreiben Sie, was Sie gehört oder gesehen haben.
  • Sagen Sie auch immer, was Ihnen gefallen hat. Wir neigen häufig dazu, nur das Negative zurückzumelden. Dabei ist es weitaus wichtiger, das Positive zu bestärken. Seien Sie wertschätzend!
  • Geben Sie direkt Feedback, vor allem mit Blickkontakt. Sprechen Sie denjenigen an, auf den es sich bezieht. Geben Sie jedem Gesprächspartner ein individuelles Feedback.
  • Geben Sie ein kurzes und prägnantes Feedback, so dass alle Beobachter Gelegenheit haben zu Wort zu kommen.

Feedback-Empfänger

  • Prozessfeedback:
    • Sie haben die Möglichkeit Fragen zu stellen.
    • Sie dürfen es kommentieren.
    • Es steht Ihnen frei innerlich abzulehnen oder es anzunehmen.
  • Alltagsfeedback:
    • Ganz wichtig: Nur zuhören, nicht rechtfertigen! Anfangs ist es schwer, nicht Stellung zu beziehen, aber das ist eine Übungssache.
    • Als Feedbackempfänger dürfen Sie Fragen zum Verständnis stellen.
    • Sie dürfen es nicht kommentieren.
    • Sie haben die Option es anzunehmen oder es abzulehnen.
    • Bedanken Sie sich für die Offenheit des Feedbackgebers und schweigen Sie dann.
  • Wichtig: Jedes Feedback löst im Gesprächspartner etwas aus, das werden Sie selbst kennen. Hier ist es ratsam, das Feedback erst einmal möglichst wertfrei anzunehmen und erst nach einiger Zeit mit dem „Sortieren“ zu beginnen.

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