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Die Begriffe „Tierhalter“ und „Tierhüter“ werden oft synonym verwendet, obwohl es zwischen ihnen einen wichtigen Unterschied gibt. Ein Halter ist eine Person, die ein Tier besitzt, während ein Hüter eine Person ist, die ein Tier pflegt und betreut.
Inhaltsverzeichnis
Definitionen
Tierhalter
Der Begriff „Tierhalter“ wird im deutschen Tierschutzgesetz (TierSchG) definiert als „jede Person, die ein Tier in Obhut hat“. Dies bedeutet, dass auch Personen, die ein Tier nur vorübergehend in Obhut haben, als Halter gelten, z. B. Pflegestellen oder Tierheime. Er hält das Pferd auf eigene Kosten, im eigenen Interesse und trägt auch das wirtschaftliche Risiko aus der Existenz des Pferdes (vgl. Gerichtsurteil Oberlandesgericht Schleswig Urteil verkündet am 27.05.2004 Aktenzeichen: 7 U 146/03).
Beispiele sind:
- Menschen, die ein Haustier besitzen, z. B. einen Hund, eine Katze oder ein Pferd.
- Landwirte, die Nutztiere halten, z. B. Kühe, Schweine oder Hühner.
- Zoos und Tierheime, die Tiere in Obhut haben.
Tierhüter
Der Begriff „Tierhüter“ ist nicht gesetzlich definiert. In der Regel wird darunter eine Person verstanden, die ein Tier pflegt und betreut, ohne es zu besitzen. Dies kann z. B. der Fall sein bei Tieren, die in einem Zoo oder einem Tierpark gehalten werden. Es ist jeder der durch einen Vertrag, auch mündlich geschlossen, die Aufsicht über ein Pferd übernimmt – zum Beispiel ein Pensionsstallbetreiber.
Beispiele sind:
- Tiersitter, die Haustiere betreuen, während die Besitzer verreist sind.
- Tierpfleger, die in Zoos oder Tierheimen arbeiten.
- Tierärzte, die Tiere behandeln.
Unterschiede
Der wesentliche Unterschied zwischen Tierhalter und Tierhüter ist das Eigentumsrecht an dem Tier. Ein Halter ist der Eigentümer des Tieres und hat damit ein umfassendes Recht auf das Tier, z. B. das Recht auf Besitz, Nutzung und Veräußerung. Ein Hüter hat hingegen kein Eigentumsrecht an dem Tier und kann daher nur die Rechte und Pflichten ausüben, die ihm von dem Eigentümer übertragen wurden.
Die wichtigsten Unterschiede sind:
- Eigentum: Halter besitzen die Tiere, für die sie verantwortlich sind. Hüter hingegen sind nicht Eigentümer der Tiere, für die sie verantwortlich sind.
- Verantwortung: Halter sind für die gesamte Versorgung und Pflege der Tiere verantwortlich. Hüter sind in der Regel für einen bestimmten Bereich der Versorgung und Pflege verantwortlich.
- Motivation: Halter halten Tiere in der Regel aus persönlichen Gründen. Hüter hingegen halten Tiere in der Regel aus beruflichen Gründen.
Rechtliche Unterschiede
Die rechtlichen Unterschiede zwischen Tierhalter und Tierhüter sind insbesondere in folgenden Bereichen relevant:
- Haftung: Ein Halter ist für die Schäden verantwortlich, die sein Tier verursacht. Ein Hüter ist nur dann haftbar, wenn er seine Sorgfaltspflicht verletzt hat. Hier ist das §833 BGB Haftung des Tierhalters sehr interessant – übrigens wird im BGB keine Definition des Begriffs gemacht, sondern dieser als gegeben angesehen.
- Tierschutz: Ein Halter hat die Pflicht, sein Tier artgerecht zu halten. Ein Hüter hat ebenfalls die Pflicht, das Tier artgerecht zu halten, jedoch ist die Sorgfaltspflicht geringer als bei einem Halter.
- Tiertransport: Ein Halter ist für den Transport seines Tieres verantwortlich. Ein Hüter kann den Transport eines Tieres nur durchführen, wenn er dazu von dem Eigentümer beauftragt wurde.
Psychologische Unterschiede
Neben den rechtlichen Unterschieden gibt es auch psychologische Unterschiede zwischen Tierhalter und Tierhüter. Ein Halter hat in der Regel eine stärkere emotionale Bindung zu seinem Tier als ein Hüter. Dies liegt daran, dass ein Halter das Tier als ein Familienmitglied betrachtet, während ein Hüter das Tier als einen Arbeitsgegenstand betrachtet.
Fazit
Die Begriffe „Tierhalter“ und „Tierhüter“ werden oft synonym verwendet, obwohl es zwischen ihnen einen wichtigen Unterschied gibt. Ein Halter ist eine Person, die ein Tier besitzt, während ein Hüter eine Person ist, die ein Tier pflegt und betreut. Die rechtlichen und psychologischen Unterschiede zwischen Halter und Hüter sind in einigen Bereichen relevant.
Antje Liebe wohnt und arbeitet in einem kleinen Dorf im Harz – zusammen mit ihren zwei Pferden. Sie berät und coacht Unternehmen und Privatpersonen zu den Themen Onlineauftritt, Analysen der Unternehmungen, Gesundheitsvorsorge, Stressbewältigung und Burnout-Prävention, Motivation, Persönlichkeits- und Teamentwicklung. Je nach Thema als Einzel- oder Gruppen- oder Teamveranstaltungen – inhouse, extern oder vor Ort mit Pferden.