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Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie Ihre Gefühle entstehen? Ich stelle es Ihnen nachfolgend kurz dar und zeige Ihnen auch, wie Sie Ihre Gefühle verändern können.
Sie kennen das bestimmt, Sie erleben die gleichen Situationen aber haben dabei unterschiedliche Gefühle. Von mir selbst kenne ich es beim Autofahren: Den einen Tag könnte ich alle anderen von der Straße schubsen, an anderen Tagen ist es mir völlig egal und ich fahre völlig entspannt 30 auf der Landstraße. 😉
Damit haben wir schon ausgeschlossen, dass Gefühle durch Situationen entstehen. Aber wie entstehen denn jetzt unsere Gefühle?
Gefühle entstehen durch unsere individuellen Sichtweisen, Werte, Normen, Erfahrungen, Wünsche und Ziele. Je nachdem, wie wir eine Situation ansehen, welche Gedanken uns dabei im Kopf herumschwirren und wie wir die Situation bewerten, verändern sich unsere Gefühle.
Inhaltsverzeichnis
unbewusste Gedanken
Leider sind wir uns nicht immer unserer Gedanken bewusst. Über den Tag verteilt gibt es viele Denkmuster und Gedanken, die automatisch ablaufen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Das ist meistens auch sehr gut, da wir damit effektiver und schneller reagieren können. Denken Sie dabei ans Fahrradfahren – einmal gelernt, müssen Sie nicht mehr darüber nachdenken, wie man das Gleichgewicht hält und in die Pedale tritt.
Unsere Gedanken und Sichtweisen sind der Grundstein für unsere Bewertungen. Das bedeutet, wenn wir etwas nur oft genug denken, werden wir es entsprechend bewerten und damit entstehen immer die gleichen Gefühle.
Bewertungen
Laut Kai Born / Harlich H. Stavemann (Kognitive Verhaltenstherapie) ist eine Bewertung „die abschließende Gesamteinschätzung eines Sachverhaltes in gut, neutral oder schlecht. […] Die Bewertung hängt davon ab, ob jemand etwas mag oder etwas nicht mag (Vorlieben).„
Sie stellen dabei folgenden Zusammenhang zwischen Bewertungen und Gefühlen her:
- Freude –> Das finde ich gut.
- Zuneigung –> Den/die/das mag ich.
- Gleichgültigkeit –> Das finde ich egal.
- Trauer –> Das finde ich schade.
- Ärger –> Das finde ich beschissen.
- Abneigung –> Den/die/das mag ich nicht.
- Angst –> Das fände ich schlimm.
- Scham –> Das finde ich peinlich.
- Niedergeschlagenheit –> Das finde ich bedrückend.
Ärger empfinden wir, wenn unsere Normen und Werte verletzt werden und/oder wenn wir an der Erreichung unserer Ziele gehindert werden.
Zu- und Abneigung gründen sich immer auf einen festen Bezugspunkt, sei es ein Mensch, ein Tier oder ein Gegenstand.
Trauer empfinden wir, wenn wir den Verlust von etwas oder jemandem als etwas schlechtes empfinden.
Angst und Niedergeschlagenheit gründen sich immer auf dem „was wäre wenn“. Wenn wir also in die Zukunft blicken und dort nur das Negative sehen. Niedergeschlagenheit vereint zudem Trauer über einen Verlust und die Vorstellung dass es nie wieder besser wird und auch der Verlust mit nichts aufzuwiegen ist.
Scham empfinden wir, wenn wir uns selbst infrage stellen und abwerten.
Wie man Gefühle verändern kann
Wie zuvor beschrieben, entstehen Gefühle aus Bewertungen auf der Grundlage von Gedanken zu einer Situation. Wenn wir jetzt also etwas an unseren Gefühlen verändern möchten, müssen wir unsere Gedanken und Sichtweisen ändern.
Laut Dr. Doris Wolf und Dr. Rolf Merkle bestehen gesunde Gedanken aus den folgenden Kriterien:
- Die Gedanken sind realistisch und lassen sich leicht im Alltag überprüfen.
- Die Gedanken helfen uns dabei unsere Ziele zu erreichen.
Wir können unseren Körper dazu bringen unsere Emotionen zu beeinflussen – ganz einfach indem wir Sport treiben. 🙂 Durch die körperliche Ertüchtigung werden Glückshormone freigesetzt, die unsere Gefühle positiv beeinflussen können. Von unserem Körper einmal ganz abgesehen.
Genauso können uns aber Stoffwechselstörungen und auch hormonelle Störungen negativ beeinflussen. Wer dauerhaft und ohne wirklichen Grund an negativen Emotionen leidet, der sollte einen Arzt aufsuchen um eine körperliche Ursache auszuschließen.
Leider lassen sich Gefühle auch mit Rauschmitteln wie illegalen Drogen und Alkohol beeinflussen und verändern. Auch starke Medikamente wie Psychopharmaka wirken auf die Psyche und verändern damit unsere Gefühle.
Zusammenfassung – wie Gefühle entstehen
Eine Situation ist der Auslöser für eine Kettenreaktion aus Gedanken, Bewertungen und Emotionen. Die Gedanken stellen damit die Grundlage für die Bewertungen dar. Die Bewertung ist damit ursächlich dafür, wie unsere Gefühle entstehen.
Um Gefühle zu verändern, müssen wir unsere Gedanken und Sichtweisen ändern. Dies kann zum Beispiel durch Sport treiben oder durch ein Umdenken erfolgen.
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Antje Liebe wohnt und arbeitet in einem kleinen Dorf im Harz – zusammen mit ihren zwei Pferden. Sie berät und coacht Unternehmen und Privatpersonen zu den Themen Onlineauftritt, Analysen der Unternehmungen, Gesundheitsvorsorge, Stressbewältigung und Burnout-Prävention, Motivation, Persönlichkeits- und Teamentwicklung. Je nach Thema als Einzel- oder Gruppen- oder Teamveranstaltungen – inhouse, extern oder vor Ort mit Pferden.
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